
Planche 1 – Waffenabwürfe
Die Anfänge 1943
Während der deutschen Besatzung (1940-45) waren Waffenabwürfe ein wichtiger Teil des Kampfes der Widerstandsbewegung. Die ersten fanden 1943 statt, und sie kulminierten 1944-45. Die Abwürfe wurden von dem britischen Geheimdienst SOE und der dänischen Widerstandsbewegung koordiniert. Die Waffen wurden von britischen Flugzeuge über einsam gelegene Wälder und Landschaften abgeworfen, wo besondere Empfangsgruppen bereitstanden, um die Waffen entgegenzunehmen und zu verstecken.
Es wurden auch von der SOE ausgebildete Agenten mit Fallschirm abgesetzt. Sie hatten die Aufgabe, die Widerstandsgruppen und ihre Sabotageaktionen zu koordinieren, und natürlich den Widerstand in den Gebrauch von Waffen und Sprengstoff auszubilden. Die meiste Widerständler waren Zivilisten, die auf diesem Gebiet keine Erfahrung hatten
Jens Toldstrup (geboren Anton Jensen) leitete die Abwürfe in Jytland vom April 1944 bis zur Befreiung 1945. Davor war es Flemming Juncker.
Waffen, Sprengstoffe und SOE-Agenten.
Die Waffen – Pistole, Gewehre, MPs und Sprengstoffe – wurden bei Sabotageaktionen gegen deutsche Militäranlagen und nach der Befreiung beim Schutz von Ruhe und Ordnung benutzt. Die Sabotageaktionen waren gefährlich, da die Militäranlagen durch Patrouillen bewacht wurden, und viele Widerständler kamen um.
Die Waffenabwürfe hatten entscheidende Bedeutung für die Möglichkeiten der Widerstandsbewegung die Besatzungsmacht herauszufordern.
Foto: Ein englisches Flugzeug wirft einen Waffenbehälter ab. Die Empfangsgruppe steht bereit.
Foto: Frihedsmuseets Fotoarkiv
Foto: So sah ein Waffenbehälter aus.
Foto Frihedsmuseets Fotoarkiv
Foto: Der Behälter enthielt Waffen und Sprengstoffe für die Widerstandsbewegung.
Foto: Frihedsmuseets Fotoarkiv
Foto: Jens Toldstrup (geboren Anton Jensen) war Leiter der Waffenabwürfe in Jytland. Er organisierte den Empfang du die Verteilung der Waffen und des Sprengstoffes.
Foto: Nationalmuseet.
Planche 2 – Abwurfplätze
Der Abwurfplatz TJ193 ”ANKER”
Es gab auch in der Nähe von Aabybro Abwurfplätze. Am nächsten war der Abwurfplatz in dem Wald Rævhede, 3 km westlich von Aabybro, mit dem Codenamen „Anker“.
Die Empfangsgruppen bekamen ihre Mitteilungen durch Geheimmeldungen in den Radiosendungen der britischen BBC an die besetzten Länder. Es waren typisch Grußmeldungen wie z.B. :” Gruß an Anker.”
Dann wusste die Empfangsgruppe, dass sie bereit sein sollten, wenn das britische Flugzeug im Laufe der Nacht kommen würde. Um Mitternacht würde das Flugzeug dann die Behälter abwerfen.
Wer bediente 2Anker“.
”ANKER” wurde von Leuten aus den Orten Kaas, Birkelse und Aabybro bedient.
Die Aabybrogruppe bestand aus Harry Thomsen, Jens Christian Jørgensen, Robert Falborg, Erik Vad und Jacob Sørensen.
Übrigens war der Leiter der Abwürfe, Toldstrup, nach einem Augenzeugenbericht von Harry Thomsen, an einem der Abwürfe bei ”ANKER” persönlich zur Stelle und grüßte dabei die Empfangsgruppe mit einem kräftigen Händedruck.
In dem Zeitraum vom 31.12.1944 bis zum 04.04.1945 gab es 5 Abwurfversuche. Zweimal gelang es und es wurden jeweils 12 Behälter und 2 Pakete mit Handgranaten und Pistolen abgeworfen.
Dreimal mussten die Flugzeuge wegen Motorproblemen oder schlechtes Wetter die Aktion abbrechen.
Foto: Die Empfangsgruppe hört die Sondermeldung der BBC ab. Gab es einen Gruß an den Decknamen für den Empfangsplatz wusste die Gruppe, dass sie sich am Empfangsplatz treffen sollte, um den Abwurf der Behälter vom Flugzeug entgegenzunehmen.
Kilde: Frihedsmuseets Fotoarkiv
Foto: Originales Dokument von einem der Waffenabwürfe bei ”ANKER”. In diesem Fall missglückte der Versuch wegen schlechten Wetters.
Kilde: Søren Flensted, Billund.
Planche 3 – Der Inhalt muss in Sicherheit gebracht werden
Es war hart und gefährlich
Nach dem Abwurf wurden die Behälter eingesammelt und die Fallschirme begraben. Dann mussten die Behälter in Sicherheit gebracht werden. Jeder Behälter wog 150 kg, es war daher ein hartes Stück Arbeit. Einige Behälter hatten sich vielleicht auch in die weiche Erde gebohrt, andre waren vielleicht über ein großes Gebiet zerstreut, so dass es einige Zeit dauern konnte, sie zu sammeln.
Der Lastwagen der Torfbrikettfabrik stand zur Verfügung
Sie konnten einen Lastwagen von der Torfbrikettfabrik in Kaas leihen und damit die Behälter zum Kalkwerk, einen halben Kilometer von der Fabrik entfern,t bringen. Hier versteckte man sie in dem großen Silo in der Mitte des Werkes. Der Silo war auch Lagerraum für mehrere andere örtliche Empfangsgruppen Von hier werden Waffen und Sprengstoffe an Widerstandsgruppen im übrigen Jytland verteilt.
Die Behälter zu sammeln, dauerte einige Zeit, so das der Transport erst am frühen Morgen beginnen konnte. Das war nicht ungefährlich, weil die Arbeiter auf der Torfbrikettfabrik früh anfingen. Eine Gruppe sah den Transport, wurden aber von der Empfangsgruppe gebeten ”nichts gesehen zu haben.” Sicherheitshalber notiert man trotzdem ihre Personalien.
Keiner von der Empfangsgruppe wurde enttarnt. Aber trotzdem wurde der Empfangsplatz aufgegeben, da man das Risiko nicht eingehen wollte, dass die Deutschen „Lunte gerochen“ hatten.
Direkter Kurs zur Abwurfstelle
Das Risiko für die englischen Flugzeuge und deren Besatzung war groß. Am besten sollte man im direkten Kurs zur Abwurfstelle fliegen, da ein Kreisen leicht von Horchstationen an der Küste entdeckt werden konnte, so dass die Deutschen wussten, das ein Abwurf stattfand.
Mehrere Abwurfstellen in der Nähe.
In der Dünenbepflanzung in Tranum gab es ”SIGMUND”, und ”YRSA” lag nahe an der Torfbrikettfabrik.
Auf Øland gab es ”BOJE”.
Karte 1: Übersicht über die Abwurfplätze in der Region. „ANKER“ befand sich überraschend dicht an den etwa 800 stationierten Soldaten in der Gegend von Aabybro. Es gab 5 Abwurfversuche, aber nur zwei glückten.
Die Karte wurde von Aske Kristoffersen, Lokalhistorischer Berater, Jammerbugt Gemeinde, hergestellt.
Karte 2: Die Torfbrikettfabrik Kaas und das Kalkwerk. Der Silo wurde als Depot für alle Abwurfplätze in der Gegend genutzt. Von hier wurden Waffen und Sprengstoff an die weitere Widerstandsgruppen in Jytland verteilt.
Die Karte wurde von Aske Kristoffersen, Lokalhistorischer berater, Jammerbugt Gemeinde, hergestellt
Foto: Torfbrikettfabrik und Kalkwerk aus der Luft. Das Kalkwerk befindet sich gegenüber der Fabrik.
Foto: Arkiv.dk
Planche 4 – Der größte Waffenabwurf während der Besatzung
Der Abwurfplatz ”BOJE”
Am 11. April 1945 nahm das Empfangsteam für „BOJE“ drei Waffenabwürfe in derselben Nacht entgegen.
Im Ganzen wurden 36 Behälter und Pakete in dieser Nacht empfangen. Der letzte Abwurf war möglicherweise für einen anderen Platz gedacht, da einer der nahegelegenen Abwurfplätze in dieser Nacht nichts Empfing, obwohl der Platz in der Sondermitteilung der BBC genannt wurde.
Die Behälter werden nahe des Abwurfplatzes versteckt.
Die Behälter wurden zuerst in einem Schuppen nahebei versteckt, und später zum Depot im Silo des Kalkwerkes versteckt.
Noch bevor alle Behälter in dem Schuppen verstaut waren, flog ein deutscher Nachtjäger tief über den Schuppen. Der Empfängergruppe war klar, dass die Behälter schleunigst weiter mussten. Wenige Tage später werden die Behälter (etwa 10 Tonnen) zum Silo transportiert. Das war wegen den intensiven Patrouillen der Deutschen sehr gefährlich, aber zum Glück ging der Transport ohne Probleme.
Die meisten Behälter während der Besatzung,
Es war ein historischer Abwurf, weil es die grösste Anzahl Behälter auf einmal auf demselben Platz während der Besatzung war!
Es war der zehnte Versuch auf diesen Platz, aber der Abwurf glückte nur in 3 Fällen.
”BOJE” wurde von den Empfangsgruppen aus Øland und Halvrimmen bedient.
Foto: Ausdruck der Datenbank des Freiheitsmuseums. Hier wird der Abwurf bei ”Boje” als der größte Abwurf am selben Ort in derselben Nacht bezeichnet.
Kilde: Søren Flensted, Billund
Foto: Toldstrups Aufzeichnung über die Abwürfe im Gebiet. Hier steht der grösste Abwurf bei ”BOJE” am 11. April 1945.
Kilde: Søren Flensted, Billund.